"Gut, dass wir Euch haben"

Lützel-Wiebelsbach. Fünf Notfallseelsorgerinnen und ein Notfallseelsorger wurden in der evangelischen Bergkirche in Lützel-Wiebelsbach nun im Rahmen eines Abendgottesdienstes für ihr Amt offiziell gesendet und gesegnet: Silke Hänsch ist dauerhaft beauftragt worden und hat im Deutschen Roten Kreuz (DRK) die Rolle der Koordinatorin im Leitungsteam der Hilfseinrichtung übernommen. Ebenfalls dauerhaft beauftragt worden sind Susanne Ilgner und Brit Deitrich. Reinhard Löw hat nach einer Pause seinen Dienst wiederaufgenommen. Maria Fernandez und Sabine Wille haben ihr Anerkennungsjahr begonnen.

Die sechs Ehrenamtlichen werden fortan wie auch die gut 20 anderen Teammitglieder Menschen aufsuchen, die sich in einer akuten Notsituation befinden, sei es durch den plötzlichen häuslichen Tod eines Angehörigen oder einen Suizid. Aber auch wenn die Polizei kommt, um eine Todesnachricht etwa nach einem Unfalltod zu überbringen, ist die Notfallseelsorge und Krisenintervention dabei.
Gemeinsam getragen wird die Hilfseinrichtung vom DRK Kreisverband Odenwaldkreis und dem Evangelischen Dekanat Odenwald, die katholische Kirche (Bistum Mainz) ist ebenfalls eingebunden.

Ausgehend vom Sonntag 'Rogate', was übersetzt 'betet!' bedeutet, dachte Dekan Carsten Stein in seiner Predigt über das Gebet nach: Es sei Beziehung zu Gott und bewirke, dass Angst zurückgehe und Freiheit und Freude sich verbreiteten. Und beten könne man nicht nur mit Worten: "Ein Gebet kann auch still sein, es kann Stammeln und Stöhnen sein", verdeutlichte der Dekan. Während Menschen im Gebet oftmals Dank und Bitten vor Gott brächten, so wende die Fürbitte sich dem Nächsten zu, zum Beispiel in Form von guten Gedanken und stellvertretenden Wünschen für Menschen in Not und Bedrängnis - so wie eben bei der Notfallseelsorge. "Es ist gut, wenn jemand für uns eintritt, Ohren hat, die hören, und Augen, die sehen."

"Wie gut, dass wir Euch haben", wandte sich der Dekan an die Teammitglieder der Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis. Gerade im vergangenen Jahr habe die Hilfseinrichtung im Odenwaldkreis, die "nicht mehr wegzudenken" sei, ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert, erinnerte Stein.
Koordinatorin Julia Kratz wünschte den sechs nun eingeführten Ehrenamtlichen "Mut, Hoffnung, Zuversicht und Kraft für diese sehr herausfordernde Aufgabe".

Der Abendgottesdienst in der monatlichen Reihe 'Owwens uffm Bäisch' wurde musikalisch von Dekan Carsten Stein (Gitarre und Gesang) zusammen mit Jessica Behrendt (Keyboard und Gesang) gestaltet. Die beiden spielten und sangen zusammen mit der Gemeinde moderne Kirchenlieder.

 

Bernhard Bergmann
27.5.2025