Evangelisches Dekanat Odenwald

Kirchenpräsidentin zu Gast im Dekanat

Viele Blicke auf den Kirchenkreis

Lützel-Wiebelsbach. Im Anschluss an die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Evangelischen Grundschule Weiten-Gesäß hatte Dekan Carsten Stein Kirchenpräsidentin Christiane Tietz in die Lützel-Wiebelsbacher Bergkirche eingeladen. Das Gotteshaus ist, wie berichtet, in jüngerer Zeit nicht nur renoviert, sondern in vielen Bereichen neugestaltet und durch einen Anbau erweitert worden. Dies geschah im Sinne dessen, was die Landeskirche unter dem Zukunftsprozess 'ekhn2030' vorgegeben hat: Konzentration auf Wesentliches, wozu auch die Aufgabe von Gebäuden und Reduzierung von Flächen gehört - und in manchen Fällen eine Beschränkung auf das Gotteshaus; Stichwort: 'Kirche kann mehr'. So ist die Bergkirche in dem Lützelbacher Ortsteil nun Gottes- und Gemeindehaus in einem.
Darüber hinaus war es Dekan Steins Wunsch, dass die Kirchenpräsidentin bei ihrem ersten offiziellen Besuch im Odenwald nach ihrem Amtsantritt vor knapp vier Monaten das Dekanat in der gegebenen knappen Zeit aus möglichst vielen Perspektiven kennenlernen konnte: Land und Leute, Arbeitsfelder, Themen und Probleme, Herausforderungen und Fragen, Stärken und Schwächen sowie Besonderheiten des ländlich geprägten Raums. Eingeladen hatte der Dekan dazu Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen: etwa aus dem Ehrenamt, dem Pfarrdienst, aus Diakonie und Kita-Arbeit, der Gebäudeplanung sowie dem Bereich Kirchenmusik, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch Harald Poggel war als katholischer Pfarrer in der Runde dabei - ist doch die ökumenische Zusammenarbeit ein wichtiges und künftig wohl noch bedeutenderes Thema.

Stefan Tragiser (Beerfelden) und Pfarrer Norbert Feick (Neckarsteinach) etwa berichteten aus dem Nachbarschaftsraum Süd (er umfasst die seitherigen Kirchengemeinden Mossautal, Beerfelden, Rothenberg, Hirschhorn und Neckarsteinach), dass die tiefgreifende Neustrukturierung durch ekhn2030 eine Menge zusätzlichen Aufwand und Veränderungen mit sich bringe, dies aber an vielen Stellen gut gelinge. So sei beispielsweise die Arbeit am Gebäudebedarfs- und -entwicklungsplan erfreulich einmütig gewesen. Viel miteinander zu reden und dadurch voneinander zu wissen, ist eine entscheidende Voraussetzung gerade für die Neuordnung, das wurde immer wieder deutlich.

Aus dem Bereich des Ehrenamts berichteten Stellvertretender Präses Dr. Michael Trumpfheller (Michelstadt), der als Lektor und künftiger Prädikant auch Gottesdienste gestaltet, sowie Brigitte Rodenhausen (Bad König) für die Notfallseelsorge: "Wir sind am Limit", so Rodenhausen. Fürs ehrenamtliche Team wird dringend Verstärkung gesucht, zumal die Einsätze immer mehr werden - fast 80 im vergangenen Jahr. Trumpfheller betonte, dass Prädikanten nicht nur "Lückenfüller" sein wollen, wenn der Pfarrer einen freien Sonntag hat. "Es ist auch unser Wunsch und Anspruch, selbst Gemeinde zu gestalten, und da ist gerade viel am Entstehen."

Kloster Höchst ist, wie berichtet, kein kirchliches Tagungshaus mehr, sondern Jugendherberge. Der Übergang aber hat reibungslos geklappt, freute sich Hausleiter Gerhard Henning - und zwar für die Mitarbeitenden wie auch für die Gäste: "Die Jugend ist glücklich bei uns", erlebt Henning täglich. Jugendherberge ins Kloster, das sei ein guter Schritt gewesen. "Manche buchen jetzt gezielt, weil sie gerne mal in einem ehemaligen Kloster unterkommen wollen."

"Zusammenhalten - und gemeinsam entdecken, was wir können", das wünscht sich Pfarrer Harald Poggel (Erbach), der Leiter des Katholischen Pastoralraums Odenwaldkreis. Ein Austausch wie dieser tue gut und nicht zuletzt seien es auch die Probleme und Herausforderungen, in denen die beiden Kirchen verbunden seien. Seine Gedanken zur Ökumene im Odenwald fasste Poggel spontan in den prägnanten Satz: "Schön, dass es sie gibt."

Die schwierige Personalsituation vor allem im Pfarrdienst benannte Pfarrerin Christina Meyer (Breuberg). Wichtig sei in dieser Zeit zu schauen, was auf jeden Fall getan werden und was manchmal, wenn auch schweren Herzens, warten müsse: "Beerdigungen und Konfirmandenarbeit haben Vorrang vor dem Aufbau weiterer Gruppen oder der Umsetzung neuer Ideen", so Meyer.

Außer den genannten nahmen an dem Gespräch in der Lützel-Wiebelsbacher Kirche teil: Natalia Schitz (Regionale Diakonie Odenwald), Kerstin Roth (Kirchenvorstand der Bergkirchengemeinde Lützelbach), Eileen Gehlen (Evangelische Kita-Arbeit), Nicole Braunwarth (Regionale Baubetreuung der Kirchenverwaltung), Marion Muth (Hospizgruppe Höchst), Eva Heldmann (Gemeindepädagogischer Dienst), Johannes Schmidtke (Kirchenmusik), Bernhard Bergmann (Dekanats-Öffentlichkeitsarbeit).

 

Bernhard Bergmann
22.5.2025


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