Evangelisches Dekanat Odenwald

Ausbildung für ehrenamtliche Hospizkräfte

Für den Nächsten da sein

Rothenberg. Reinhold Hoffmann bevorzugt den Begriff "hospizliche Begleitung". Der Ausdruck Hospizarbeit sei unpassend, findet der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Rothenberg. Sterbende Menschen und ihre Angehörigen zu begleiten, sei keine Arbeit, die man eindeutig und regelkonform erledigen müsse, damit sie "richtig" sei. Gleichwohl gibt es eine Qualifizierung für die zumeist ehrenamtlich tätigen Kräfte; dabei werden wichtige Grundlagen vermittelt, Rüstzeug sozusagen: psychologisches und theologisches Wissen, Spiritualität oder auch ganz andere Inhalte wie die Wirkung von Aromen und Klängen. Aber wie diese Grundlagen und Möglichkeiten dann eingesetzt werden, das ist so verschieden wie die Menschen, die auf dem letzten Abschnitt ihres Lebensweges begleitet werden. Dabei immer mit im Blick: ihre Angehörigen.

Ein neuer Qualifizierungskurs der 'Hospizgruppe Südlicher Odenwald' für ehrenamtliche Hospizbegleiter beginnt nun. Für Pfarrer Hoffmann ist dies ein wichtiger Bereich bürgerschaftlichen Engagements. "Vieles kann der Staat nicht oder nicht mehr leisten". Wenn Menschen ehrenamtlich tätig sind, tun sie das, weil sie solidarisch denken, füreinander da sein wollen; christlich gesprochen: Der Nächste ist ihnen nicht egal. Für ihn sei das ein echtes Hoffnungszeichen gegen Kapitalismus und Egozentrismus, sagt der Rothenberger Pfarrer.
Die Begleitung sterbender Menschen ist dabei unabhängig von Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit. Gleichwohl tun Mitarbeitende der 'Hospizgruppe Südlicher Odenwald' dies zu einem großen Teil auch aus einer christlichen Motivation heraus. Alle ehrenamtlichen Hospizkräfte wollten auf dem letzten Lebensabschnitt eines Menschen "das fördern, was den anderen ein Leben lang getragen hat", beschreibt Pfarrer Hoffmann.

Der Qualifizierungskurs beginnt am 6. September um 16 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Rothenberg. Er besteht aus sechs Wochenendblöcken und dauert bis April kommenden Jahres. Wer kurzentschlossen teilnehmen möchte, sollte sich unter Telefon 06275 919 9889 bei Pfarrer Reinhold Hoffmann wenden, der auch weitere Informationen bereithält. E-Mail:

 

Bernhard Bergmann
29.8.2024


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