Evangelisches Dekanat Odenwald

Gesellschaftliche Verantwortung

"Gespräch suchen statt Gewalt üben"

Berlin/Bad König. 'Schwerter zu Pflugscharen' - mit diesem Symbol der Friedensbewegung war Siegfried Freihaut, der Dekanatsreferent für Gesellschaftliche Verantwortung, mit zur Friedensdemonstration nach Berlin gefahren. Am Tag der Deutschen Einheit waren dort Tausende Menschen zusammengekommen, um für ein Ende der derzeit wütenden Kriege - in der Ukraine, im Gazastreifen und Libanon, aber auch an vielen anderen Orten - ein Zeichen zu setzen. Freihaut hatte das Symbol aus dem konkret biblisch-kirchlichen Kontext (Buch Micha 6,3) auf einer Flagge dabei. "Ich finde es wichtig, die Schwerter sozusagen beiseitezulegen, als ein Sinnbild für Verhandlungsbereitschaft - und dann statt Gewalt zu üben, das Gespräch zu suchen. Schwerter in Pflugscharen umzuwandeln, bedeute zugleich auch, friedenstiftende Ideen, Initiativen oder Produkte wie etwa Solaranlagen zu fördern, "das, was dem Leben dient". Einen anderen Weg sieht der Dekanatsreferent nicht. Sorge bereitet ihm, "eine ganz starke Dynamik wahrzunehmen in Richtung Militarisierung. Ich sehe nicht, dass jemand versucht, andere Mittel und Wege zu finden." Insbesondere vermisst er Initiativen für Gespräche und Verhandlungen, die auch von Europa ausgehen, "vielleicht sogar von Deutschland", sagt Siegfried Freihaut.

Ein Anliegen sei ihm bei seiner Fahrt in die Hauptstadt zudem gewesen, "ein Bild zu gewinnen: Wer nimmt teil an einer solchen Kundgebung "mit welcher Haltung, wie ist die Stimmung, welche Ideen gibt es?"
Was er bedauert, ist, dass Redner ausgebuht oder aggressiv überschrien würden. "Erstmal zuhören" findet er wichtig, das gebiete schon allein der Respekt. Und die Hoffnung auf neue Gedanken und Perspektiven; schließlich sei das doch ein wesentlicher Grund, um überhaupt an einer Veranstaltung wie dieser teilzunehmen. Kein Verständnis hat er dafür, dass die Teilnehmenden von bestimmten Gruppierungen als "Nazis" oder "Schwurbler" abqualifiziert, ja beleidigt worden seien.
Für viele bereichernde Begegnungen ist er dankbar und, froh, dabei gewesen zu sein, nach einem langen Tag um Mitternacht wieder in den Odenwald zurückgekehrt.

 

Bernhard Bergmann
7.10.2024


Startseite  ·   Evangelisches Dekanat Odenwald   ·   Impressum   ·  Datenschutz