Kirche mit dem Blick in die Zukunft

Höchst. Zukunftsfragen standen auch bei der jüngsten Tagung der Synode des Evangelischen Dekanats Odenwald wieder auf der Tagesordnung. Im Kloster Höchst beschäftigten sich die Vertreter der Dekanatskirchengemeinden zwischen Breuberg und Neckarsteinach unter der Leitung von Präses Sandra Schultheis zum Beispiel mit der Frage nach der Zukunft der kirchlichen Gebäude. Dass der derzeitige Bestand aufgrund nötiger Einsparungen nicht wird bleiben können, ist klar. Welche Gebäude - Gemeindehäuser, Pfarrhäuser oder auch Kirchen - abgegeben werden, wird derzeit untersucht, informierte Dekan Carsten Stein. Die Überlegungen in den drei Nachbarschaftsräumen Nord, Mitte und Süd seien bisher erfreulich einmütig verlaufen.

Präses Sandra Schultheis nannte in ihrem Bericht ebenfalls die intensive Arbeit am Prozess 'ekhn2030', mit dem sich die Landeskirche auf die Zukunft einstellt. Dies koste Haupt- wie Ehrenamtliche viel Zeit, Kraft und Nerven - weshalb den eigenen Ressourcen ein besonderes Augenmerk gelten müsse. Neben den Überlegungen zu den Gebäuden geht es auch um die künftige Pfarrstellenbemessung. Von den derzeit 24,5 Pfarrstellen im Dekanat wird es laut Planung ab 2030 noch 18,5 geben, die nicht mehr einzelnen Gemeinden, sondern den Nachbarschaftsräumen zugeordnet sind. Dem stimmten die Synodalen so auch zu. Das Problem sei aber nicht die Reduzierung, denn auch die Gemeindeglieder würden weniger, hob Dekan Stein hervor. Problematisch hingegen sei der Personalmangel bei den Pfarrerinnen und Pfarrern; freie Stellen könnten bereits jetzt nur schwierig wiederbesetzt werden.

Wie bei den Gemeindepfarrstellen, so muss künftig auch bei den auf Dekanatsebene angesiedelten Fach- und Profilstellen - Bildung, Ökumene, Gesellschaftliche Verantwortung, Öffentlichkeitsarbeit, Förderung Geistlichen Lebens sowie Altenheim-, Krankenhaus- und Hospizseelsorge (AKH) - eingespart werden. Hier sprachen sich synodale Arbeitsgruppen für den Erhalt der AKH- und der Öffentlichkeitsarbeit aus. Da bei den anderen Bereichen teilweise inhaltliche Überschneidungen gesehen wurden, ließe sich hier nach den Überlegungen etwas einsparen, wenn Arbeitsfelder zusammengelegt werden können. Eine Entscheidung darüber soll bei der Herbstsynodaltagung fallen.

Bernhard Bergmann
24.6.2024