Evangelisches Dekanat Odenwald

Bibelmusical in Weiten-Gesäß

Zwei Brieftauben wollen beten lernen

Weiten-Gesäß. Ein Rotmilan zieht über der Weiten-Gesäßer Turnhalle seine Kreise am Himmel. Er könnte eigentlich direkt dazustoßen zur Eule, den zwei Tauben und dem Spaßvogel Plapperdu, die gerade in der Halle auf der Bühne stehen und proben für das Bibelmusical 'Wie geht Beten?' Das nämlich bereiten die Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Grundschule Weiten-Gesäß vor - sozusagen in der heißen Phase, denn am Wochenende wird es aufgeführt.
Zwei Brieftauben wollen herausfinden, wie das eigentlich geht mit dem Beten. Sie begeben sich auf eine Entdeckungsreise und treffen schließlich eine weise Eule. "Sie weiß, dass Jesus uns lehrt, dass wir Gott Vater nennen und ihm alles sagen dürfen", erklärt die Michelstädter Kantorin Beate Ihrig. Es gehe zugleich um Kranksein und Gesundwerden, ebenso wie um Ehrlichkeit. Ihrig und die ebenfalls in Michelstadt tätige Pfarrerin Dr. Anneke Peereboom studieren das Musical seit Januar mit den Mädchen und Jungen ein, vorzugsweise, wenn Musik beziehungsweise Religion ohnehin auf dem Stundenplan stehen. Begeistert sind die beiden darüber, wie die Kinder gleichsam über sich hinauswachsen und Talente entdecken, von denen vielleicht bislang niemand etwas geahnt hat: Singen und Schauspielern, Texte auswendig lernen, zusammenarbeiten und selbstbewusst agieren. Und manche haben sogar etwas für die Ausstattung gebastelt.

Überhaupt haben viele Hände mitangepackt und ermöglichen gemeinsam ein Projekt wie dieses. "Die Eltern haben unglaublich viel beigesteuert und helfen, wo es nur geht", freut sich Pfarrerin Peereboom. Sie haben Kostüme genäht, den Stoff dafür gespendet, leisten Dienste an der Technik oder beim Kulissenschieben, übernehmen die Verpflegung ebenso wie manchen Fahrdienst. Viel beigetragen hat auch der Schulförderverein, betont die Pfarrerin und nennt stellvertretend dessen Vorsitzenden Gunnar Krannich und seine Frau Inge, die zugleich als Bindeglied zum örtlichen Kirchenvorstand fungiert. Schulleiterin Anette Röhner und ihre Stellvertreterin Jasmin Wörtz sind ebenfalls bei den Proben dabei und helfen, Text und Musik mit allen 49 Schülerinnen und Schülern der Weiten-Gesäßer Grundschule sowie drei Gastkindern einzustudieren.

"Ich freue mich sehr, dass alle unsere Schülerinnen und Schüler nach ihren Möglichkeiten mitmachen", hebt Anette Röhner hervor und erwähnt, dass auch Inklusionskinder mit dabei sind. Gerade zu Beginn dieser Woche sind noch drei Mädchen aus der Ukraine dazugekommen und "mit viel Freude gleich voll eingestiegen" - schließlich ist an der Schule gerade Projektwoche.

Für Pfarrerin Anneke Peereboom und Kantorin Beate Ihrig kommt das Musical zu ihrer übrigen Arbeit noch hinzu. "Aber es ist mit das sinnvollste, was man tun kann", ist die Pfarrerin überzeugt, und Kantorin Ihrig ergänzt: "Hier wird ein Samen in die Kinder gepflanzt, der sie durchs Leben tragen kann."

Die Evangelische Grundschule Weiten-Gesäß wurde vor 25 Jahren gegründet. "Dies war der Anlass, das Musical nun einzustudieren und aufzuführen", erklärt Anette Röhner, die die Schule in dem Michelstädter Stadtteil seit Anbeginn leitet. Gleichwohl sei es nur ein Auftakt, weitere Feiern sollen im kommenden Schuljahr folgen.
Aufführungen sind am Samstag, 15. Juni, in der Turnhalle in Weiten-Gesäß und am Sonntag dann in der Michelstädter Stadtkirche; Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

Bernhard Bergmann
12.6.2024


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