Evangelisches Dekanat Odenwald

Kinderklostertag 2024

Wenn Martin Luther mal vorbeischaut

Höchst. Kinderklostertag im Odenwald, das heißt: Einen Tag lang gibt es im Kloster Höchst auch wieder Mönche und Nonnen. Diese freilich sind noch recht jung, zwischen sechs und zehn Jahren alt. Damit ist das Durchschnittsalter enorm niedrig, ganz im Gegensatz zum richtigen Leben, in dem sich Klöster und Ordensgemeinschaften eher mit Überalterung und fehlendem Nachwuchs konfrontiert sehen.

Wie auch bei vorangegangen Kinderklostertagen war Martin Luther aus großer zeitlicher Entfernung dazugekommen und erzählte den 50 jungen, authentisch eingekleideten Nonnen und Mönchen aus seinem Leben. Das ist zeitlos interessant und relevant, weil Luther aus einer angstgebeugten Haltung Gott gegenüber durch eingehendes Bibelstudium zu einem freien Menschen wurde, der Gott als liebenden Schöpfer und Begleiter erlebte und nicht als strafenden Wächter, welcher den Menschen seine Sünden zurechnet. Auch von seinem Kampf gegen den Ablasshandel, von seiner Bedrohung durch weltliche und kirchliche Obrigkeit und von seiner Motivation, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen, erzählte Luther den Kindern.

Organisiert hatte den Kindertag im Kloster Höchst der Odenwälder Dekanatsjugendreferent Oliver Guthier zusammen mit einem engagierten Team haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeitender. Nur durch deren Unterstützung war es möglich, sechs verschiedene Workshops anzubieten, von denen die Kinder vier besuchen konnten: Schreibstube, Kerzenziehen, Malstube, Backstube, Wollstube (Filzen) und Kräuterapotheke. Dazwischen kamen alle - authentisch für das Klosterleben - zu Stundengebeten in der zum Kloster gehörenden Kirche zusammen.

 

Bernhard Bergmann
2.3.2024


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