Evangelisches Dekanat Odenwald

Dekanatssynode März 2023

Nachbarschaftsräume: Planungen benötigen noch Zeit

Michelstadt. Die Festlegung der künftigen Nachbarschaftsräume im Evangelischen Dekanat Odenwald benötigt noch Zeit. Bei der jüngsten Tagung der Dekanatssynode im Neuen Gemeindehaus in Michelstadt stimmten die Vertreter der 24 Dekanatskirchengemeinden zwischen Wald-Amorbach und Neckarsteinach unter Vorsitz von Präses Sandra Schultheis mehrheitlich dafür ab, erst bei der Juli-Synode die Grenzen festzulegen. Vorangegangen war eine längere, teilweise auch emotionale Diskussion darüber, welche Gemeinden im Nordbereich des Dekanats ab 2024 zusammen einen Nachbarschaftsraum bilden. Während die Nachbarschaftsräume in der Mitte und im Süden klar sind, benötige - so das Votum mehrerer Gemeinden - die Frage, ob der Nordbereich aus einem einzigen Raum oder aus zweien bestehen werde, noch weiterer Überlegung. Zur Diskussion stand der Vorschlag, dass die Kirchengemeinden Bad König, Zell, Kirchbrombach, Seckmauern, Höchst, Mümling-Grumbach sowie die Gesamtkirchengemeinde Breuberg (Neustadt, Sandbach und Wald-Amorbach) und die Bergkirchengemeinde Lützelbach (Rimhorn und Lützel-Wiebelsbach) einen Nachbarschaftsraum darstellen. Sie hätten zusammen derzeit knapp 13.000 evangelische Kirchenmitglieder, der Raum Mitte (Kirchengemeinden Erbach, Michelstadt, Würzberg, Weiten-Gesäß, Vielbrunn und Steinbach) aktuell gut 10.700 Mitglieder und Süd (Kirchengemeinden Mossau, Güttersbach, Beerfelden, Rothenberg, Hirschhorn und Neckarsteinach) momentan knapp 8.500 Mitglieder.
Bis Ende des laufenden Jahres Nachbarschaftsräume zu bilden, ist die Aufgabe aller 25 Dekanate (Kirchenkreise) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). In diesen Bereichen arbeiten Gemeinden künftig intensiver zusammen, bis hin zu Fusionen. Hintergrund ist der durch Sparzwänge und immer größer werdenden Personalmangel begonnene Prozess 'ekhn2030'.

Dekan Carsten Stein informierte das einem Parlament vergleichbare Kirchengremium weiterhin über den Stand der Planungen für die Evangelische Grundschule Weiten-Gesäß. Bekanntlich erwägt die Landeskirche, die Trägerschaft für die Bildungseinrichtung im Jahr 2026 aufzugeben, um auch hier dem Einsparbedarf Rechnung zu tragen. Erfreulich sei zu erfahren, wie groß die Wertschätzung gegenüber dieser Schule sei. Ermutigend sei auch die Schülerzahl der kommenden Jahre, 44 neue Anmeldungen gebe es derzeit. Die Stadt Michelstadt habe zugesagt, auf die Miete für das Gebäude zu verzichten. Stein sieht gute Chancen, die Schule in kirchlicher Trägerschaft zu erhalten; klar sei aber auch: "Wenn die Landessynode für die Schule entscheidet, muss sie im Dekanat größeren Stellenwert haben als bisher."

Die Kirchengemeinde Schöllenbach-Bullau hat nach 130 Jahren ihrer Existenz ihre Auflösung zum Jahresende beschlossen, so der Dekan weiter. Hintergrund ist auch hier die Neugliederung: Künftig wird das auch kommunal zu Erbach zählende Bullau zur dortigen evangelischen Kirchengemeinde gehören, Schöllenbach hingegen zu Beerfelden (beide kommunal Oberzent).
Angespannt sei nach wie vor die Vakanzsituation im Nordbereich des Dekanats, erklärte Stein ebenfalls. Aber es gebe auch erfreuliche Entwicklungen: So hat ein neuer Ausbildungskurs für Lektorinnen und Lektoren (also Ehrenamtliche in der Gottesdienstgestaltung) mit elf Personen begonnen.

Präses Sandra Schultheis informierte die Synodalen über das Thema Präventionsschutz, welches gerade wegen der Bedeutung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Kirche wichtig sei. Ein Konzept dazu sei erstellt worden, die Kirchengemeinden erhalten es demnächst.
Außerdem, so Schultheis, stehe wieder ein Dekanats-Kleinbus zur Verfügung; er kann von Kirchengemeinden ausgeliehen werden.

 

Bernhard Bergmann
19.3.2023


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