Evangelisches Dekanat Odenwald

Abschied aus dem Team

Den Hut abgesetzt

Michelstadt. Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun ist als Leiter der Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis verabschiedet worden. Knapp zwei Jahre lang hatte er das Amt inne, im Herbst geht der 65-Jährige in den Ruhestand. Diakon Volkmar Raabe, der nun zusammen mit Sozialpädagogin Lena Raubach vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Odenwaldkreis die Koordination der Notfallseelsorge und Krisenintervention fortführt und selbst seit 14 Jahren Teil des Teams ist, erinnerte in seinen Abschiedsworten für Ruff-Kapraun daran, dass dieser in den vergangenen Jahrzehnten viel Erfahrung im Arbeitsbereich Notfallseelsorge gesammelt und auch am Aufbau mehrerer Systeme in Südhessen mitgewirkt hat. Auch als Leiter war er neben dem Odenwald bereits in den Jahren davor unter anderem in Darmstadt und Darmstadt-Dieburg sowie in Groß-Gerau tätig gewesen. Zuletzt engagierte er sich im Odenwald wir auch in Darmstadt für den Aufbau einer neuen Trägerstruktur, weil es künftig auch die von ihm wahrgenommene Leitungs-Pfarrstelle nicht mehr geben wird.

"Was trägt? Liebe, Lachen und Vertrauen", zitierte Raabe den scheidenden Pfarrer, auch mit Blick auf die alles andere als einfache Aufgabe, Menschen in seelischer Not zu begleiten und - im Falle Heiko Ruff-Kaprauns - die Arbeit des ehrenamtlich tätigen Teams zu leiten. In seinem neuen Lebensabschnitt würden gewiss Fahrradfahren und Segeln und auch das als Hobby betriebene LKW-Fahren eine Rolle spielen und hätten nun deutlich mehr Raum. Damit er seinen ehemaligen Arbeitsbereich auch mal aus einer anderen Perspektive sehen könne, bekam Ruff-Kapraun als Geschenk einen Gutschein für einen Segelflug von Vielbrunn aus.
Dank ging auch an Ehefrau Brigitte Kapraun, die in Darmstadt als Pfarrerin in der Gehörlosenseelsorge arbeitet und nun bei dem liebevoll vorbereiteten Abschiedsabend im Odenwald als Gast dabei war.

Heiko Ruff-Kapraun würdigte in seinen Abschiedsworten das Team: "Ihr seid im besten Wortsinn verbindlich - zuverlässig, verbunden untereinander und mit Eurer Aufgabe." Immer wieder zeige sich in den Einsätzen, "wie zerbrechlich und verletzlich Menschen sind - Ihr bringt ihnen ein Stück Stabilität".
Symbolisch überreichte Ruff-Kapraun unter anderem das Leitungshandy an Lena Raubach und Volkmar Raabe sowie einen Hut, den er selbst seinerzeit bekommen hatte - 'den Hut aufhaben' heißt bekanntlich soviel wie 'die Leitung einer Aufgabe innehaben'. Und den hat Heiko Ruff-Kapraun ja nun abgesetzt.

Info: Notfallseelsorge
Die 1999 gegründete Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis leistet 'Erste Hilfe für die Seele': Sie unterstützt Betroffene unabhängig von Herkunft und Konfession in den ersten Stunden nach einem plötzlichen Todesfall im häuslichen Bereich oder durch den Straßenverkehr. Auch wenn die Polizei eine Todesnachricht überbringen muss, sind Notfallseelsorger dabei.
Derzeit bilden knapp 30 Personen das Team der Aktiven. Sie haben eine entsprechende Ausbildung absolviert und sind ehrenamtlich tätig. Finanzielle Unterstützung leistet ein Förderverein (Vorsitz: Holger Wießmann).

 

Bernhard Bergmann
31.7.2022


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