Evangelisches Dekanat Odenwald

Marcel Albert - Vikar in Reinheim

Traumberuf: Gemeindepfarrer

Reinheim/Gammelsbach. Schon als er ein kleiner Bub war, hatte Marcel Albert eine besondere Beziehung zur Kirche. Er liebte die Kirchenglocken und deutete beim Besuch der streng gläubigen Oma in Hirschhorn immer aufs Fenster, auf dass die Glocken endlich läuten mögen. Ein Zeichen? In der Familie jedenfalls hat die Szenerie Eindruck hinterlassen. Noch heute wird von Klein-Marcel und den Glocken erzählt.
Marcel Albert ist ökumenisch aufgewachsen, der Vater katholisch, die Mutter evangelisch. Er besuchte schon früh Kinderbibeltage und Gottesdienste. Seinen ersten Orgeldienst übernahm er 2005 mit gerade mal zwölf Jahren in Gammelsbach. Marcel Albert kam vom Keyboard, die damalige Pfarrerin Claudia Borck hatte ihn fürs Orgelspielen gewonnen. Er nahm Unterricht bei Dekanatskantor Hans-Joachim Dumeier und spielte regelmäßige Vertretungsdienste. Von 2007 bis 2011 hatte er seine erste Organistenstelle in Lützel-Wiebelsbach - dreimal im Monat fuhren die Eltern ihn quer durch den Odenwaldkreis, damit er im Gottesdienst spielen konnte.

Enge Verbindung zur Kirche
Er engagierte sich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf Dekanatsebene und in der Kirchengemeinde. 2007 war er zum ersten Mal bei Radio B46 dabei, ein Veranstaltungsradio des Dekanats Odenwald zum Bienenmarkt in Michelstadt, er begleitete als Teamer Jugendfreizeiten in Schweden. 2012 machte er Abitur in Eberbach und begann anschließend das Theologiestudium in Heidelberg. Im Hebräisch-Kurs lernte er seine Frau kennen. Seit 2017 sind die beiden ein Paar, 2019 wurde standesamtlich geheiratet, im vergangenen Jahr dann kirchlich in Beerfelden, getraut vom Beerfeldener Pfarrer Roger Frohmuth, mit dem Marcel Albert schon vieles gemeinsam gemacht hat. Die guten Verbindungen nach Gammelsbach, Beerfelden und in den Odenwald sind geblieben, auch wenn das Ehepaar Albert nun an der Bergstraße wohnt, weil Alison Albert dort die Pfarrstelle in Birkenau/Reisen übernommen hat.

"Ich möchte nicht hinter den Büchern versinken, ich wollte schon immer als Pfarrer mit den Menschen unterwegs sein", sagt der junge Geistliche. Eine wissenschaftliche Laufbahn kam für ihn nie infrage. Beziehung, Begegnung, Gottesdienst und Seelsorge: Das ist es, was die Arbeit des Gemeindepfarrers für ihn aus- und attraktiv macht. Das Leben in all seiner Fülle mitzubekommen, den Menschen nahe zu sein und sie zu begleiten - von der Wiege bis zur Bahre, wie es so schön heißt -, das schätzt er am Pfarrberuf. Im Alltäglichen das Besondere sehen. Ansprechbar sein. An diesem Vormittag auf dem Weg zur Reinheimer Kirche ist er das gleich mehrmals.

#wasvikaresomachen
Als Marcel Albert am 1. Februar 2021 mit seinem Vikariat in Reinheim begonnen hat, hat er für die Kirchengemeinde erstmal einen Facebook- und einen Instagram-Kanal eingerichtet. "Gottes Wort will ja in die Welt getragen werden", sagt er. Er selbst ist seit Jahren in den Sozialen Medien unterwegs und berichtet seit Beginn des Vikariats unter dem Hashtag #wasvikaresomachen darüber, was Vikare eben so machen - Religionsunterricht in der Grund- und Gesamtschule zum Beispiel, Konfirmandenunterricht, besondere Gottesdienste etwa zur Kerb und an Weihnachten und 'normale' Gottesdienste. Im Trauermonat November hat der angehende Pfarrer auf dem Friedhof Gespräche angeboten. Es seien berührende Unterhaltungen zustande gekommen, sagt Marcel Albert. Sein Gemeindeprojekt, das zum Vikariat dazu gehört, hat er coronabedingt von Januar auf Mai verschieben müssen. An drei Abenden macht er sich dann mit Interessierten auf die Spur des Glaubens. Was bedeutet ihm sein Glaube? "Glaube ist für mich Stütze und Ankerpunkt, etwas, wo man Wurzeln schlagen kann", sagt Marcel Albert.

Es geht ihm darum, Modernes und Traditionelles zu verbinden - zum Beispiel traditionelle Gottesdienste mit einer modernen Jugendband. Im September hat er in Reinheim eine Jugendband gegründet, die ihren ersten Auftritt mit Cajon, Querflöte, E-Piano und E-Gitarren im Advent hatte. Weitere Bandmitglieder sind gerne gesehen.

 

Silke Rummel
Dekanat Vorderer Odenwald
11.3.2022


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